Libanon: Verhandlungen über Seegrenzen "in der Endphase"

Beirut. Die Verhandlungen über Seegrenzen vor der libanesisch-israelischen Küste sind nach Angaben von Libanons Präsident Michel Aoun "in der Endphase". Sie könnten seinem Land "Rechte auf Gas- und Ölförderung in seiner ausschließlichen Wirtschaftszone garantieren", zitiert ihn die Online-Zeitung "Naharnet" (Montag). Er hoffe, dass diese Förderung in libanesischen Gewässern "zur Wiederbelebung der Wirtschaft beitragen wird, die in den vergangenen Jahren einen starken Rückgang erlebt hat", so Aoun.



Die Verhandlungen über die Seegrenzen hatten nach langer Stagnation zuletzt unter Vermittlung der USA Fahrt aufgenommen. Israel und der Libanon unterhalten keine offiziellen diplomatischen Beziehungen. Der Chef der im Libanon einflussreichen schiitischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hatte Israel jüngst vor Inbetriebnahme einer Offshore-Förderinsel gewarnt und militärische Schläge angedroht.



Israel bestätigte bereits in der vergangenen Woche Fortschritte bei den Verhandlungen. Verteidigungsminister Benny Gantz sprach laut israelischen Medien von "vorsichtigem Optimismus". In einigen Berichten hieß es am Montag, Israel sei dem Libanon entgegengekommen. (KNA)