Kurden im Nordirak fordern Verbleib der Bundeswehr

Die Regierung der autonomen Kurdenregion im Nordirak hat an Deutschland appelliert, trotz der iranischen Angriffe auf US-Stützpunkte im Irak keine Bundeswehrsoldaten aus der Gegend abzuziehen. "Ich hoffe, dass die internationale Koalition bleibt", sagte der Außenminister der kurdischen Regierung, Falah Mustafah, am Mittwoch der "Bild"-Zeitung. Die Anwesenheit der deutschen und internationalen Truppen sei im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) weiterhin nötig.

"Die Region Kurdistan war sicher und soll sicher bleiben", sagte Mustafa. Die Akteure vor Ort müssten sich wieder auf den Kampf gegen den IS konzentrieren. Dafür müssten alle Seiten wieder zur "Normalität" zurückkehren. "Wir hoffen, dass die europäische Seite jetzt deeskalieren kann gegenüber dem Iran und den USA."

Nach Angaben der irakischen Armee waren in der Nacht zum Mittwoch insgesamt 22 Raketen auf den Stützpunkten im nordirakischen Erbil sowie Ain al-Assad im Westirak eingeschlagen. Der iranische Angriff war eine Reaktion auf die gezielte Tötung des einflussreichen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff am Freitag. In Erbil sind nach Angaben des Einsatzführungskommandos derzeit auch 115 Bundeswehrsoldaten stationiert.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen hatte die Bundeswehr nach eigenen Angaben vom Dienstag bereits 35 Soldaten aus dem zentralirakischen Tadschi sowie der Hauptstadt Bagdad nach Jordanien und Kuwait verlegt. (AFP)