Koordinationsrat der Muslime nimmt drei neue Verbände auf

Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) nimmt drei weitere Mitgliedsverbände auf. Wie der KRM am Dienstag in Köln mitteilte, sollen ihm künftig auch der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland, die Union der islamisch-albanischen Zentren und die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland angehören. Die drei Vereine hätten ihr Interesse einer Mitgliedschaft bekundet, sagte KRM-Sprecherin Nurhan Soykan. Sie solle bei der Generalversammlung Anfang Juli in Köln formal beschlossen werden. Soykan sprach von einem "wichtigen Schritt auch im Sinne einer gemeinsamen muslimischen Repräsentanz".

Der KRM wolle auch weiteren "Religionsgemeinschaften in Deutschland, die unter anderem die Voraussetzungen erfüllen, die das Religionsverfassungsrecht an Religionsgemeinschaften stellt", die Mitgliedschaft anbieten, so die Sprecherin. Allerdings sind weder die vier bisherigen Mitgliedsverbände noch die drei neu hinzukommenden Vereine staatlich als Religionsgemeinschaft anerkannt.

Der KRM wurde 2007 als Dachverband gegründet und versteht sich als Kooperationsgremium seiner Mitgliedsverbände. Bisher zählen zu dem Rat die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), der Verband der Islamischen Kulturzentren in Deutschland (VIKZ) und der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD).

Nach Ansicht von Beobachtern repräsentiert der KRM damit nur rund ein Viertel der Muslime in Deutschland und kann auch aufgrund seiner oberflächlichen Organisationsstruktur nicht als zentrales Vertretungsorgan für den Islam in der Bundesrepublik angesehen werden. (KNA)