Konfliktparteien im Jemen unterstützen Aufruf zu Waffenruhe wegen Corona-Krise

Die Konfliktparteien im Jemen haben einem Aufruf zu einer Waffenruhe zugestimmt, um die Zivilbevölkerung vor der Corona-Pandemie zu schützen. Die jemenitische Regierung, die Huthi-Rebellen und Saudi-Arabien begrüßten am Donnerstag einen entsprechenden Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres. Dieser hatte am Montag zu einer "sofortigen weltweiten Waffenruhe" aufgerufen, um Zivilisten in Konfliktgebieten vor den verheerenden Auswirkungen der Pandemie zu schützen.

Die Zustimmung der drei Konfliktparteien erfolgte am fünften Jahrestag des Einschreitens der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition in den Bürgerkrieg im Jemen. Konkrete Vorschläge zur Umsetzung einer Waffenruhe machte jedoch keine der drei Parteien.

Bislang wurde im Jemen noch keine Infektion mit dem Coronavirus registriert. In dem Land ist die medizinische Grundversorgung bereits wegen jahrelanger Kampfhandlungen eingebrochen. Experten fürchten eine Katastrophe, sollte die Pandemie auf das Land übergreifen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt getötet; bei den meisten Opfern handelt es sich nach Angaben von Hilfsorganisationen um Zivilisten.

Die Vereinten Nationen haben die Zustimmung der Kriegsparteien im Jemen zu einem Waffenstillstand begrüßt. Angesichts der Corona-Pandemie müsse der Konflikt zwischen der Regierung und den Huthi-Rebellen beendet werden, erklärte der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, laut einer am Freitag in Genf verbreiteten Erklärung. Alle Menschen im Jemen müssten sich jetzt auf den Kampf gegen die Ausbreitung der Atemwegserkrankung Covid-19 konzentrieren. Die Parteien sollten nun die praktische Umsetzung eines Waffenstillsandes klären. (dpa/epd)