Kinderhilfswerk fordert Stopp von Waffenexporten aus Deutschland

Mit einer Kampagne zur Bundestagswahl wendet sich das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes gegen den Waffenexport aus Deutschland.

Nach Schätzungen sterbe alle 14 Minuten auf der Welt ein Mensch durch eine deutsche Waffe, teilte das internationale Kinderhilfswerk am Montag in Osnabrück mit.

"Uns alarmiert die massive Zunahme von Exportgenehmigungen für Kleinwaffen", sagte Vorstandssprecher Jörg Angerstein. Deren Wert sei laut Rüstungsexportbericht der Bundesregierung 2016 von 32 auf 47 Millionen Euro gestiegen.

"Wir fordern, dass Kleinwaffen und ganze Waffensysteme nicht länger Exportschlager aus Deutschland sind", betonte der Vorstandssprecher. Eine restriktivere Waffenexportpolitik sei auch eine wirksame Maßnahme für eine Fluchtursachenbekämpfung, wie sie Deutschland immer wieder fordere. Kriege seien die Hauptursache für Flucht. Zwei Drittel der weltweit 65 Millionen Flüchtlinge komme aus Syrien, Irak, Somalia, Afghanistan, Kolumbien und Südsudan. "In allen diesen Kriegsländern befeuern Waffen aus Deutschland die Konflikte", so Angerstein.

Das Hilfswerk macht in seiner Kampagne "Stoppt Waffenexporte" mit Blick auf die Bundestagswahl deutlich, dass SPD, Grüne, Linke und FDP sich in ihren Wahlprogrammen für ein Ende des Exports von Kleinwaffen und eine transparenteres und wirksameres Rüstungsexportgesetz aussprechen. CDU und AfD thematisierten die Waffenexporte in ihren Wahlprogrammen nicht. (KNA)