Jordanischer König pocht bei Treffen mit Netanjahu auf Zwei-Staaten-Lösung

Der jordanische König Abdullah II. hat bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt gepocht. Bei einem kurzen Besuch Netanjahus in Amman hätten die beiden am Montag über den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern gesprochen, teilte Jordaniens Königshaus am Abend mit.

Die Schaffung eines Palästinenserstaats mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt sei "die einzige Möglichkeit für Frieden und Stabilität in der Region", sagte der König demnach. Die Jerusalem-Frage sei der "Schlüssel" zum Frieden.

Netanjahu bekräftigte laut seinem Sprecher Ofir Gendelman bei dem Treffen, dass Israel an dem Status Quo an den heiligen Stätten in Jerusalem festhalten wolle. Aktuell dürfen nur Muslime auf dem Tempelberg beten - in der Al-Aksa-Moschee. Juden dürfen den Tempelberg zwar besuchen, gehen zum Gebet allerdings zur Klagemauer.

Ägypten und Jordanien sind die einzigen arabischen Länder, die einen Friedensvertrag mit Israel abgeschlossen haben. Zudem verwaltet Jordanien die heiligen Stätten in Jerusalem. Zuletzt besuchte Netanjahu das Königreich im Jahr 2014.

Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahost-Konflikt. Israel hatte den Ostteil samt der historischen Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und 1980 annektiert. Die UNO erkennt die Annexion aber nicht an. Israel betrachtet ganz Jerusalem als seine "unteilbare" Hauptstadt. Die Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem als künftige Hauptstadt des von ihnen angestrebten eigenen Staates. (AFP)