Jordaniens Außenminister besucht nach Erdbeben Assad inSyrien

Damaskus. Zum ersten Mal seit Beginn des Bürgerkriegs hat der jordanische Außenminister wieder Syriens Machthaber Baschar al-Assad besucht. Jordaniens Außenminister Aiman al-Safadi überbrachte dem Nachbarland angesichts Tausender Erdbebenopfer eine Beileidsbekundung von König Abdullah II., wie die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra am Mittwoch meldete.



Assad ist international und auch in der arabischen Welt wegen seines brutalen Vorgehens gegen die eigene Bevölkerung im Krieg weitgehend isoliert. Ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit angelastet, darunter der Einsatz von Chemiewaffen. Assad, dessen Führung inzwischen wieder zwei Drittel des Landes kontrolliert, versucht im Zuge der Katastrophe wieder mehr internationales Ansehen zu erlangen.



Jordaniens Außenminister dämpfte Assads Hoffnung aber und betonte, Jordaniens humanitäre Hilfe solle Menschen in allen Regionen des Landes zugute kommen - also auch den Syrern in den Rebellengebieten.



Zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs hatte Jordanien die syrische Opposition unterstützt, das Königreich fuhr seine Hilfe aber später deutlich zurück. Das Land legt inzwischen vor allem Wert auf Stabilität, auch um die Rückkehr der vielen Syrer, die in Jordanien im Zuge des Kriegs Zuflucht gefunden haben, in ihr Heimatland zu ermöglichen. Al-Safadi sprach dem Bericht zufolge auch mit seinem syrischen Amtskollegen Faisal al-Mikdad über eine politische Lösung des Kriegs. Der jordanische Außenminister wollte den Angaben nach anschließend in die Türkei weiterreisen. (dpa)