Jesuit Samir erhält Stephanus-Sonderpreis für verfolgte Christen

Der ägyptische Jesuit Samir Khalil Samir (80) erhält den Sonderpreis der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen. Der Islamwissenschaftler und katholische Theologe sei "einer der einflussreichsten Gelehrten im Dialog zwischen Orient und Okzident", teilte die Stiftung am Mittwoch in Frankfurt mit. Samir habe durch seine Forschungen orientalischen Christen "ihre Geschichte und damit neues Selbstbewusstsein in Zeiten der Unterdrückung zurückgegeben".

Der Begründer des arabisch-christlichen Dokumentations- und Forschungszentrums CEDRAC in Beirut und langjährige Professor am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom werde für sein Lebenswerk geehrt. Die Preisverleihung findet am Samstag in der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz in Eichstätt statt. Die Laudatio hält Andreas Thiermeyer, der ehemalige Beauftragte für die Seelsorge mit Flüchtlingen im Bistum Eichstätt.

Die Stiftung ist nach dem gleichnamigen Diakon der christlichen Urgemeinde benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Glaubens gesteinigt wurde. Die Stiftung hilft laut ihren Statuten verfolgten Christen in Not, etwa durch einen Zuschuss zum Lebensunterhalt oder zu Anwaltskosten; zudem deckt sie Verletzungen der Religionsfreiheit und deren Hintergründe auf.

Den Hauptpreis der Stiftung nahm in diesem Jahr der chinesische Kardinal Joseph Zen Ze-kiun in Empfang. Zu den früheren Preisträgern gehören die syrisch-orthodoxe Ordensfrau Hatune Dogan, der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako und der 2014 in Syrien ermordete Jesuit Frans van der Lugt. (KNA)