Islamisches Opferfest beginnt am 30. Juli 2020

Das islamische Opferfest, das am Abend des 30. Juli beginnt, bildet den Höhepunkt und Abschluss der jährlichen Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka. Die viertägige Feier gehört zu den höchsten Festen der mehr als 1,8 Milliarden Muslime in der Welt.

Auch in Deutschland, wo mehr als vier Millionen Muslime leben, finden sich die Gläubigen zum Gebet zusammen, Familien unternehmen Ausflüge, Kinder erhalten Geschenke. Allerdings kann in diesem Jahr auch das Opferfest wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt stattfinden. Noch immer sind große Veranstaltungen nicht möglich, und es gelten Kontaktbeschränkungen.

Das Fest erinnert an den Propheten Ibrahim (Abraham), der auf Gottes Geheiß bereit war, seinen erstgeborenen Sohn Ismail zu opfern. Eine ähnliche Überlieferung bietet die jüdisch-christliche Tradition, nach der Abraham die Opferung seines Sohnes Isaak vorbereitete.

Die Gläubigen feiern den glücklichen Ausgang dieser Prüfung, bei der der Sohn gerettet wurde und Ibrahim an dessen Stelle einen Widder schlachtete. Die Geschichte von Ibrahim und seinem Sohn zeigt islamischen Theologen zufolge Allahs Barmherzigkeit gegenüber den Menschen.

Nach der Tradition soll jede Familie ein Opfertier, wie im Koran vorgeschrieben, auf rituelle Weise schlachten. Man legt das Tier, zumeist ein Schaf, mit dem Kopf in Richtung Mekka und lässt es an der Halsschlagader ausbluten. Das Schächten ohne vorherige Betäubung ist in Deutschland nach dem deutschen Tierschutzgesetz verboten. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Januar 2002 müssen Behörden jedoch Ausnahmegenehmigungen erteilen, wenn ein Antragsteller persönlich der Überzeugung ist, dass sein Glaube das Schächten erfordert. (epd)