Islamische Theologin: Ökokrise gefährdet Existenzgrundlage

Frankfurt. Die islamische Theologin Asmaa El Maaroufi hat die Religionsgemeinschaften aufgefordert, Umweltkrisen stärker zu beachten. Das Thema der sozial-ökologischen Transformation dürfe man nicht stiefmütterlich als Randthema der Theologien verhandeln, sagte sie bei einem Treffen muslimischer Theologen mit der Unterkommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für den interreligiösen Dialog in Frankfurt am Main.



"Vielmehr treffen ökologische Krisen den Menschen inzwischen existenziell, tangieren sie doch die geschöpfliche Existenzgrundlage", betonte El Maaroufi, wie die Bischofskonferenz am Freitag twitterte. Die Theologie müsse sich selbstkritisch mit den eigenen Perspektiven auf Mensch und Schöpfung befassen, forderte die Professorin am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster.



Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz, der Augsburger Bischof Bertram Meier, betonte: "Lasst uns die Erde, unser gemeinsames Haus, schützen. Dazu bedarf es auch des interreligiösen Schulterschlusses." Es gehe darum, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum menschengemachten Klimawandel ernst zu nehmen und der Überhitzung des Planeten entschieden entgegenzuwirken. Das Thema des interreligiösen Treffens in Frankfurt lautete "Christliche und islamische Theologie angesichts der Klimakrise". (KNA)

 

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