Iran gewährt IAEA-Inspektoren Zugang zu zwei Atomanlagen

Der Iran gewährt Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Zugang zu zwei Atomanlagen. Wie die IAEA und die iranische Atomenergiebehörde am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, stimmte der Iran den schon seit Monaten geforderten Inspektionen "freiwillig" zu. Ein Datum und der genaue Umfang der Kontrollen wurden demnach bereits festgelegt.

Der Gouverneursrat der IAEA hatte im Juni Zugang zu den beiden Atomanlagen gefordert. Bisher hatte der Iran dies aber abgelehnt. Die beiden Anlagen sind nach Angaben der IAEA vermutlich nicht ins aktuelle Atomprogramm des Landes involviert. Die Behörde will aber klären, ob vergangene Aktivitäten und das gesamte nukleare Material korrekt angegeben wurden.

Am Montag war der neue IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt im Dezember 2019 in den Iran gereist. Der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, sprach von "konstruktiven Gesprächen" mit Grossi.

Im Juni 2015 hatten die fünf UN-Vetomächte und Deutschland nach jahrelangen Verhandlungen ein Atomabkommen mit dem Iran geschlossen. Es soll sicherstellen, dass die Islamische Republik nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt. US-Präsident Donald Trump kündigte das Abkommen im Mai 2018 jedoch einseitig auf und verhängte neue Sanktionen gegen Teheran.

Inzwischen zieht sich der Iran selbst schrittweise aus der Vereinbarung zurück - auch weil die EU ihr Versprechen nicht erfüllen konnte, die wirtschaftlichen Folgen der US-Strafmaßnahmen aufzufangen. Wegen der iranischen Verstöße gegen das Abkommen hatte auch die IAEA im Juni die Gangart verschärft. (AFP)