Irakisches Parlament scheitert zum dritten Mal bei Wahl des Staatsoberhauptes

Bagdad. Das irakische Parlament ist erneut bei der Wahl eines neuen Staatsoberhauptes gescheitert. Zum dritten Mal konnte eine am Mittwoch dafür vorgesehene Sitzung nicht stattfinden, weil eine Koalition schiitischer Abgeordneter sie boykottierte und dann nicht genügend Parlamentarier anwesend waren. Die politische Krise in dem Land droht sich damit weiter zu verschärfen.



Das Präsidentenamt im Irak, das für eine Dauer von vier Jahren vergeben wird, ist weitgehend repräsentativ. Solange es jedoch keinen neuen Präsidenten gibt, kann auch keine neue Regierung gebildet werden. Die Parlamentswahl hatte im Oktober stattgefunden.



Der schiitische Kleriker Moktada Sadr war daraus als großer Sieger hervor gegangen. Gemeinsam mit sunnitischen Parteien und der kurdischen PDK würde Sadr gerne eine Mehrheitsregierung bilden. Die schiitischen, pro-iranischen Parteien des Landes wollen dies verhindern.



Ein neues Datum für einen nächsten Versuch für die Wahl eines Präsidenten wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Das Oberste Gericht hat den Abgeordneten eine Frist bis zum 6. April gesetzt. Darüber, was andernfalls geschieht, herrscht jedoch Unklarheit. (AFP)