Irak meldet ersten Coronavirus-Toten in der arabischen Welt - Saudi-Arabien stoppt Einreisen zu Pilgerfahrten

Mit dem Irak hat das erste Land der arabischen Welt einen Toten durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Dabei handele es sich um einen 70-Jährigen aus den kurdischen Autonomiegebieten im Norden des Iraks, meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA am Mittwoch unter Berufung auf die lokale Gesundheitsbehörde. Der Mann sei Geistlicher in einer Moschee der Stadt Sulaimanija gewesen.

Der Irak pflegt enge Beziehungen zum benachbarten Iran, der von dem Sars-CoV-2 genannten Virus stark betroffen ist. Die irakischen Behörden haben bisher 31 Coronavirus-Fälle gemeldet.

Inzwischen hat Saudi-Arabien wegen der Verbreitung des neuartigen Coronaviruses Pilgerfahrten nach Mekka und Medina drastisch eingeschränkt. Die amtliche saudische Nachrichtenagentur SPA verbreitete am Donnerstag eine Verlautbarung des Außenministeriums in Riad zu den Maßnahmen gegen eine weitere Verbreitung des Erregers.

Demnach sind Einreisen in das Königreich für die kleine Wallfahrt (Umrah) nach Mekka oder zum Besuch der Prophetenmoschee in Medina vorübergehend nicht mehr möglich. Ebenso wird die Einreise mit einem Touristenvisum aus Ländern, in denen die Krankheit bereits ausgebrochen ist, vorerst nicht mehr erlaubt. Die große Wallfahrt (Hadsch) beginnt in diesem Jahr Ende Juli.

In Mekka, dem Geburtsort des Propheten Mohammed, kommt es wegen der jährlich Millionen Pilger bei gefährlichen Erregern immer wieder zu Einschränkungen. So gab es etwa im Jahr 2009 wegen der Schweinegrippe die Empfehlung, Kindern, Älteren, Schwangeren und chronisch Kranken die Pilgerreise zu untersagen.

Vorsichtsmaßnahmen wurden auch seit 2012 wegen des vor allem in Saudi-Arabien verbreiteten Erregers MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) ergriffen. Mehr medizinisches Personal wurde eingesetzt und Risikogruppen wurden aufgerufen, den «Hadsch» zu verschieben. (dpa/epd)