In der TV-Serie «Lindenstraße» wird vorerst keine Moschee gebaut

In der WDR-Fernsehserie «Lindenstraße» wird bis auf weiteres keine Moschee gebaut. «Im Moment findet der Bau der Moschee in der Serie nicht statt», sagte der Erfinder und Produzent der Erfolgsreihe, Hans W. Geißendörfer, am Sonntag in Düsseldorf. Aber das islamische Gotteshaus werde verzögert kommen, kündigte er vor einigen hundert «Lindenstraßen»-Fans im Filmmuseum Düsseldorf an.

Zum 30-jährigen Bestehen der Kultserie diskutierte Geißendörfer mit Darstellern über das Thema «30 Jahre Multikulti, Integration und Meinungsvielfalt in der Lindenstraße». Der Schauspieler Hermes Hodolides, der in der Serie den Griechen Vasily Sarikakis spielt und seit 30 Jahren dabei ist, glaubt, dass die Serie «vielleicht etwas in Sachen Integration» bewirkt hat. Er selbst fühle sich «eher mit den Deutschen als mit den Griechen verbunden».

Geißendörfer betonte, er habe schon vor 30 Jahren «ausländische Charaktere in die Serie einbezogen». In den drei Jahrzehnten sei Integration «permanent eines der großen Themen in unserer Gesellschaft» gewesen. Sie sei für ihn bis heute ein persönliches Anliegen. Schon als Jugendlicher habe er «ein großes Bedürfnis gehabt, alle diese unterschiedlichen Kulturen zu feiern und sie kennenzulernen».

Schon früh habe er gemerkt, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse hätten, sagte der Produzent: «Nämlich nach Liebe, nach Essen und Trinken und nach Kommunikation.» Auch künftig will der Erfinder der «Lindenstraße» aktuelle Ereignisse aufgreifen, etwa das Flüchtlingsthema.

Die Schauspielerin Sontje Peplow ist seit 1991 dabei. Früher hieß sie in der Serie Lisa Hoffmeister, seit der Folge 1132 und ihrer TV-Heirat mit dem Türken Murat Dagdelen ist sie Lisa Dagdelen. Als die Serien-Lisa zum Islam konvertierte, setzte sich Peplow nach eigenen Worten intensiv mit der muslimischen Kultur und Religion auseinander.

Ihr Serien-Ehemann, der von Erkan Gündüz gespielt wird, findet seine Rolle als Murat sehr gut. «So wie der Murat sich in der Serie entwickelt hat, auf eine so positive Weise, das ist eine wunderbare Erfahrung für mich», sagte Gündüz. Er selbst stehe zu Multikulti nicht nur in der TV-Reihe, sondern auch im wahren Leben. (epd)