I-Slam Köln
i,Slam war ursprünglich die muslimische Version des Poetry Slam, also ein Dichter_innenwettstreit, bei welchem junge Wortkünstler_innen selbst verfasste Texte auf einer Bühne performen und um die Gunst des Publikums dichten. Junge Muslim_innen sollen animiert und gleichzeitig gefördert werden, sich der Kunst der Worte zu bedienen, um auf der Bühne über alle für sie relevanten Themen zu sprechen. Der Inhalt der Texte darf von religiösen über politischen bis hin zu alltäglichen Themen reichen. Vielfalt ist das Motto und Qualität oder Innovativität sind die Voraussetzungen. Bei von i,Slam ausgerichteten Workshops konnten die Teilnehmenden zudem Schreib- und Bühnenperfomance-Kompetenzen erlangen und darüber hinaus eine individuelle Betreuung beim Verfassen ihrer Texte erhalten. Nun bietet i,Slam neben dem Poetry Slam auch die Möglichkeit für Künstler_innen aus dem musikalischen sowie aus den visuellen (Design, Calligraffiti, Motion Graphics) Bereichen gefördert zu werden. Dazu werden nicht nur Workshops in den Bereichen angeboten, sondern auch Konzerte und Ausstellungen.
Hintergrund dieser Arbeit ist in erster Linie der Empowerment-Gedanke. Junge Muslim_innen sollen in ihrer Identität und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden. Gleichzeitig hat das Auftreten als junge/r selbstbewusste/r muslimische/r Künstler_in in der Öffentlichkeit immer etwas mit der Bekämpfung rassistischer Stereotype zu tun. Die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins im Umfeld von strukturellem Rassismus und Alltagsrassismus, ist keine Selbstverständlichkeit und bedarf deshalb der besonderen Förderung.
Da vor allem in Zeiten Sarrazins oftmals über die muslimische Jugend gesprochen wurde, selten aber mit ihr, wollten wir eine Bühne schaffen, auf der sich gezielt die Stimmen der jungen Muslim_innen in Deutschland Gehör verschaffen. Angesichts aktueller Ereignisse scheint dieses Ursprungskonzept leider noch immer notwendig zu sein. Noch immer werden Diskurse über junge in Deutschland lebende Muslim_innen als Fremdkörper geführt.
Deshalb erscheint uns das Anbieten von Bühnen für muslimische Künstler_Innen noch immer als notwendig, um eine gezielte Förderung dieses Kunstformats innerhalb der muslimischen Jugendcommunity voranzubringen. Darüber hinaus haben wir in regelmäßigen Abständen Kooperationsveranstaltungen, in denen wir die Bühne mit jeglichen Künstler_Innen teilen, da uns der Austausch auch unter den Künstler_innen sehr wichtig ist. Aus diesem Grund sind auch die von uns angebotenen Workshops grundsätzlich für jede/n offen, die/der sich gerne in verschiedenen Kunstformen ausprobieren möchte. Unsere Workshops bieten wir an Schulen und in Jugendclubs, aber auch an Universitäten, Stiftungen und Gewerkschaften an. In regelmäßigen Abständen veranstalten wir auch gezielt interreligiöse Veranstaltungen, um auch hier einen speziellen Austausch in einem besonderen Rahmen zu fördern, welcher als Grundlage die gemeinsame Leidenschaft für Kunst hat, jenseits von etwaigen “Dialog”-Veranstaltungen.
VISION
Wir sehen die Kunst als gesellschaftsformenden Beitrag an. Jeder Künstler/ jede Künstlerin prägt mit seinem/ ihrem Kunstwerk auch automatisch die Gesellschaft mit und leistet somit einen Beitrag zur hiesigen Kulturlandschaft der Mehrheitsgesellschaft. Diese Impulse möchten wir kanalisieren um so Brücken zu bauen zwischen verschiedenen Realitäten und unterschiedlichen Ansichten zu verschiedensten Themen.
Nähere Infos auf www.i-slam.de