Grünen-Politiker Nouripour: Iran muss Trumps Gesprächsangebot annehmen

Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, hat den Iran aufgefordert, auf das Gesprächsangebot von US-Präsident Donald Trump einzugehen. "Die iranische Regierung muss das US-Angebot für direkte Gespräche annehmen", sagte Nouripour der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Die Grenzen der Vermittlungsversuche für die Europäer seien eng. "Eine Eskalation am Persischen Golf können nur die Streitparteien verhindern. Iran und die USA müssen wenigstens über Mechanismen sprechen, wie sie unabsichtliche Konfliktmechanismen entschärfen können."

Die USA und der Iran stünden sich an zahlreichen Orten gefährlich nah gegenüber - vom Libanon bis nach Afghanistan. "Die Kriegsgefahr ist zu groß. Wenn auch nur ein einzelner Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden einen falschen Zug zum Schaden der Amerikaner vollzieht, dann würde die aktuelle Sprachlosigkeit zu einem verheerenden Krieg führen", warnte Nouripour. "Die Frage darf nicht sein, wer angefangen hat und wessen Stolz verletzt wird, sondern wie eine militärische Konfrontation verhindert werden kann."

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran war zuletzt wieder eskaliert. Die USA waren vor einem Jahr aus dem Atomabkommen mit dem Land ausgestiegen und ziehen seither die Sanktionsschraube scharf an. Die Europäer wollen dagegen an der Vereinbarung festhalten. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, weil auch europäische Unternehmen von den US-Strafmaßnahmen bedroht sind. Eine Gesprächsaufforderung Trumps wies der Iran vor einigen Tagen zurück.

Unterdessen werden in der US-Regierung einem Medienbericht zufolge mehrere militärische Optionen diskutiert für den Fall, dass der Iran amerikanische Streitkräfte angreifen oder die Arbeit an Atomwaffen vorantreiben sollte. Einer der möglichen Pläne sehe vor, 120.000 Soldaten in den Nahen Osten zu entsenden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Regierungsvertreter.

Der kommissarische Verteidigungsminister Patrick Shanahan habe den Plan bei einem Treffen mit Spitzenberatern von Präsident Donald Trump am Donnerstag vorgestellt. Das Präsidialamt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Das Pentagon wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. (Reuters)