Großmuftis verurteilen israelische Gewalt im Gazastreifen

Der Großmufti des Libanon, Scheich Abdul Latif Derian, hat das israelische Vorgehen gegen Palästinenser im Gazastreifen scharf verurteilt. Die Akte "brutaler und barbarischer israelischer Gewalt gegen Gaza" seien "Teil der zionistischen Kriegsverbrechen" gegen die Palästinenser, sagte der Sunnit laut Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA (Dienstag). Er rief alle Muslime und die Arabische Welt auf, sich solidarisch mit den Palästinensern zu zeigen und ihren Widerstand zu unterstützen.

Auch der Großmufti von Jerusalem, Scheich Mohammed Hussein, verurteilte "die Verbrechen der Besatzer gegen unser Volk", die "ohne Rücksicht auf internationale Gesetze und Normen oder menschliche Werte" vorgingen. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa (Dienstag) rief Hussein die Vereinten Nationen und den Sicherheitsrat zu einer sofortigen Intervention auf.

Deutschland warnte unterdessen vor einer gefährlichen Gewalteskalation am Gazastreifen und rief zu größtmöglicher Zurückhaltung und einem Ende der Gewalt auf. Zugleich kritisierte das Auswärtige Amt den anhaltenden Raketenbeschuss auf Israel.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden seit Montag rund 400 Raketen und Granaten aus dem Gazastreifen auf Ziele in Israel abgefeuert. Es handelt sich um die massivsten Angriffe seit dem Ende des letzten Gaza-Kriegs 2014. In Aschkelon starb ein Mann durch eine Rakete auf ein Privathaus. Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen wurden laut palästinensischen Medienberichten sechs Menschen getötet. (KNA)