Großmufti von Jerusalem verurteilt Mohammed-Karikatur und Attentate

Der Großmufti von Jerusalem hat die neue Mohammed-Karikatur auf der Titelseite der französischen Satire-Zeitschrift «Charlie Hebdo» am Mittwoch scharf kritisiert. Zugleich verurteilte Großmufti Mohammed Ahmed Hussein nachdrücklich «Terrorismus in jeder Form». In einer von ihm veröffentlichten Erklärung heißt es, «die Veröffentlichung der Karikaturen verunglimpft den Propheten und beleidigt die Gefühle von fast zwei Milliarden Muslimen in aller Welt».

Der oberste Würdenträger der Muslime im Heiligen Land und religiöse Hüter des Tempelbergs mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee erklärte, die Veröffentlichung der Karikaturen in vielen Sprachen beschädige die Beziehungen zwischen den Gläubigen der abrahamitischen Religionen. Christen, Juden und Muslime berufen sich alle auf den Propheten Abraham als Vorvater.

Auf der Titelseite der ersten Ausgabe von «Charlie Hebdo» seit dem islamistischen Angriff auf die Zeitschrift vor einer Woche ist ein weinender Prophet Mohammed zu sehen, der unter der Überschrift «Alles ist verziehen» ein Schild mit der Aufschrift «Je suis Charlie» hält. Die Zeichnung des Propheten stieß auch in anderen muslimischen Ländern auf Kritik.

Großmufti Hussein betonte in seiner Erklärung aber auch, er verurteile «die Anschläge auf unschuldige Menschen und Terrorismus in jeder Form». «Der Islam lehnt Gewaltanwendung gegen Unschuldige grundsätzlich ab, egal ob sie Muslime oder Andersgläubige sind», erklärte der Religionsgelehrte. Bei dem Angriff auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» hatten am vergangenen Mittwoch zwei radikale Islamisten zwölf Menschen getötet, darunter vier Zeichner. (AFP)

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