Gemeinsam gegen Schlepper: EU setzt auf Kooperation mit Libyen

Im Kampf gegen Flüchtlingsschlepper verstärkt Europa die Zusammenarbeit mit dem nordafrikanischen Libyen.

Die im Mittelmeer angesiedelte EU-Militärmission Sophia soll dazu der libyschen Küstenwache und Marine bei der Ausbildung helfen, wie der Europäische Auswärtige Dienst am Dienstagabend in Brüssel bekanntgab. Eine entsprechende Vereinbarung wurde im Sophia-Hauptquartier in Rom unterzeichnet.

Darin geht es um die Verfolgung von Menschenhändlern und Schleppern, die Rettung von Schiffbrüchigen und um die Sicherheit der libyschen Hoheitsgewässer. Trainiert werden sollen die Libyer auf ihren eigenen Schiffen, auf EU-Schiffen sowie an Land. Ob die Ausbildung an Land in der EU oder in Libyen stattfindet, ist noch offen.

Neben der EU-Militärmission sollen noch weitere EU-Agenturen sowie internationale Akteure bei der Ausbildung zur Seite stehen, erklärte der Auswärtige Dienst der EU.

Die von der Europäischen Union beauftragte multinationale Militäraktion Eunavfor Med Operation Sophia wurde im Juni 2015 für das südliche zentrale Mittelmeer eingerichtet. Auch die Bundeswehr ist beteiligt.

Die Mission richtet sich vor allem gegen Menschenschmuggler und Menschenhändler, die Menschen aus Afrika über Italien in die EU schleusen wollen. Sie dient zudem der Rettung Schiffbrüchiger.

Laut EU wurden bislang rund 22.000 Menschen gerettet. 255 Boote oder Schiffe seien aus dem Verkehr gezogen worden. 84 mutmaßliche Menschenhändler und Menschenschmuggler würden von den italienischen Behörden strafrechtlich verfolgt. (epd)