Für Muslime hat Fastenmonat Ramadan begonnen

Für Millionen Muslime weltweit hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. So erklärte etwa Saudi-Arabien am Sonntagabend, dass die Sichel des Neumondes am Himmel zu erkennen gewesen und der Montag der erste Fastentag sei, wie die staatliche Agentur SPA meldete. In dem Königreich sind mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islam beheimatet. Auch die Islamverbände in Deutschland hatten den Montag als ersten Fastentag festgelegt.

Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond. Der Beginn des Ramadans hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab und kann deswegen variieren. So ist etwa für die Schiiten im Irak erst der Dienstag der erste Fastentag, wie der höchste schiitische Geistliche des Landes, Großajatollah Ali al-Sistani, erklärte.

Gläubige Muslime verzichten im Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Abends kommen sie zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen.

In Deutschland sind geschätzt rund fünf Millionen Muslime zur Enthaltsamkeit aufgerufen. Vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, alte, schwer körperlich arbeitende Menschen sowie Kranke und Reisende  ausgenommen.

Zum Beginn des islamischen Fastenmonats am Montag wünschte der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Ramadan. «Ich hoffe, wir können diese wichtigen Wochen des Jahres in Besinnlichkeit und Frieden miteinander begehen und Zeit finden, in der wir einen großen Schritt in Brüderlichkeit aufeinander zugehen», sagte der ZMD-Vorstandsvorsitzende Aiman Mazyek.

«Die Ereignisse der letzten Wochen haben eines gezeigt: Es darf keinen Platz für Hass, Ausgrenzung und Rassismus in unserer Gesellschaft geben», betonte er. Deshalb könne der Ramadan der Anlass sein, sich «für den Frieden und den Zusammenhalt in unserem Land» einzusetzen. Einen gesegneten und friedvollen Ramadan wünschte auch der Verband der Islamischen Kulturzentren den Gläubigen.

Seit 2008 begehen in Deutschland alle großen islamischen Gemeinschaften den Ramadan und das Ramadanfest zum selben Zeitpunkt. Hierbei folgten die im Koordinationsrat der Muslime in Deutschland vertretenen Religionsgemeinschaften der von der Organisation der Islamischen Konferenz bereits im Jahre 1978 erarbeiteten Grundlage, dass der neue Monat nach der «Geburt des Neumonds» mit der berechneten möglichen frühesten Sichtung an jedem Ort der Welt beginnt.

Die unterschiedlichen wissenschaftlichen Berechnungsmethoden der Gemeinschaften wurden zugunsten der Einheit der Muslime in Deutschland zurückgestellt. «Die einheitlichen Zeiten führen zur Erleichterung und auch zur besseren Integration gerade in den Bereichen für Schülerinnen und Schüler in den Schulen oder für Bedienstete im öffentlichen Dienst», erklärte Mazyek. (dpa/epd)