Frankfurter Buchmesse stellt politische Themen in den Mittelpunkt

Die Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober stellt aktuelle politische Themen in den Mittelpunkt. «Die diesjährige Messe ist die politischste Messe seit langem», sagte Buchmesse-Direktor Juergen Boos am Dienstag in Frankfurt am Main. Besonders zeige sich das im Zentrum «Weltempfang» in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt, bei dem Diskussionen, Gespräche, Lesungen und Preisverleihungen rund um das Thema «Grenzverläufe» im Mittelpunkt stehen.

Schriftsteller, Journalisten und Verleger diskutieren dort zum Beispiel über «Grenzen in Zeiten von Flucht und Vertreibung» oder sprechen über aktuelle politische Krisen wie in der Ukraine oder in Syrien. «Das Thema Politik verteilt sich über die gesamte Messe», sagte Boos. Das reiche von Autoren über Verleger bis hin zu Flüchtlingen. «Wir versuchen, die Welt bei uns zu empfangen.»

Die Buchmesse erwartet in diesem Jahr rund 7.100 Aussteller aus rund 105 Ländern. Gastland ist das der Bevölkerung nach drittgrößte Land der Erde, Indonesien. Der südostasiatische Inselstaat präsentiert sich unter dem Motto «Indonesien. 17.000 Inseln der Imagination» auf 500 Veranstaltungen rund um die Messe. Im Mittelpunkt stehen Lesungen mit mehr als 70 Autoren, Ausstellungen und das kulinarische Festival «Spice it Up» im Gastland-Pavillon auf dem Messegelände und an verschiedenen Veranstaltungsorten in der Stadt.

Erstmals bietet die Buchmesse Flüchtlingen die Möglichkeit, die Messe zu besuchen. Gemeinsam mit der unabhängigen Menschenrechtsorganisation «Pro Asyl» und anderen Flüchtlingsinitativen ermöglichen die Veranstalter jungen unbegleiteten Flüchtlingen den Besuch in den Messehallen. Ehrenamtliche Begleiter und zwei Willkommenszonen stünden für die Betreuung der Jugendlichen bereit, sagte Pressesprecherin Katja Böhne in Frankfurt am Main. Die Branche und die Buchmesse leiste so ein wichtiger Beitrag zur Integration der jungen Menschen.

Zahlreiche internationale und nationale Autoren nehmen an der Buchmesse teil, darunter Isabelle Allende, Ken Follett, Peter Härtling, Charlotte Link und Navid Kermani, Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2015. Auch bekannte Gesichter aus Politik, Wissenschaft, Film und Fernsehen werden erwartet, darunter Schauspieler Mario Adorf, Musiker und Unterhaltungskünstler Helge Schneider und Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages.

Mehr zur indonesischen Literatur und Indonesien als Gastland der Buchmesse finden Sie hier.