Festival "Acht Brücken" erstmals in Kölner Zentralmoschee

An diesem Samstag beginnt das Festival "Acht Brücken. Musik für Köln", das in diesem Jahr "Musik und Glaube" zum Thema hat. Bis zum 10. Mai stehen nach Veranstalterangaben rund 60 Punkte aus den Bereichen neue Musik, Jazz, Weltmusik und Pop auf dem Programm.

Dabei gehe es weniger um einzelne Konfessionen als um eine Vielfalt an Kulturen und Glaubensrichtungen sowie eine Erkundung der Welt der Spiritualität, hieß es. Die Aufführungen finden an 14 teils ungewöhnlichen Orten statt. Unter den Kooperationspartnern sind der Kölner Dom und erstmals die Ditib-Zentralmoschee.

Das Festival biete für die Moschee eine gute Gelegenheit, ihre interkulturelle Offenheit und Dialogfähigkeit zu zeigen, sagte Ditib-Generalsekretär Bekir Alboga am Donnerstag. "Wir sind über diese Kooperation sehr glücklich, zumal sie die Moschee als Gewinn für Köln erlebbar macht."

Der große Konferenzraum der Moschee sei schon häufiger Ort interreligiöser Veranstaltungen gewesen. Beim Festival vertrete das Ditib-Sufi-Ensemble den Aspekt "Musik und Glaube" im Islam. "Diese musikalische Begegnung hebt Dialog auf eine andere, auf eine konfliktfreie Ebene", erklärte Alboga. "Musikalisch-mystische Erlebnisse öffnen ganz andere Zugänge zu den Herzen der Menschen. Das begrüßen wir sehr."

Der Kölner Dom- und Stadtdechant Robert Kleine erklärte auf Anfrage, ein Reiz des Festivals liege darin, dass Musik der unterschiedlichen Weltreligionen zu hören sei, teils auch in ihren Gotteshäusern. "Gerade in unserer Zeit ist das ein wichtiges Zeichen für das religiöse und kulturelle Miteinander in Köln", so der Geistliche. "Es wäre schön, wenn solch ein Projekt 'Musik und Glaube' auch in anderen Ländern möglich wäre, in denen es um die Freiheit der Kunst und der Religion nicht so gut bestellt ist." Geistliche Musik öffne oftmals Menschen für die Fragen des Glaubens, die (Predigt-)Worte eher selten erreichten.

Im Fokus des sechsten "Acht Brücken"-Festivals steht den Angaben zufolge die russische Komponistin Galina Ustwolskaja (1919-2006). Weiter gibt es Uraufführungen, Klanginstallationen, experimentelle Musik, "klassische" Orchester- und Chorwerke bis hin zur "Mass" von Leonard Bernstein, die den Abschluss am 10. Mai in der Philharmonie bildet. (KNA)

Das Programm des "Acht Brücken"-Festivals zu "Musik und Glaube" finden Sie hier