Ex-Mossad-Chef Tamir Pardo: Israels größte Bedrohung nicht Iran, sondern Bürgerkrieg

Die größte Gefahr für Israel ist nach Ansicht von Ex-Mossad-Chef Tamir Pardo nicht der Iran, sondern ein möglicher Bürgerkrieg. Derzeit gebe es keine existenzielle Bedrohung seines Landes von außen, zitiert die Zeitung "Jerusalem Post" (Mittwoch) den früheren Direktor des israelischen Auslandsgeheimdienstes.

Gefährlich sei die wachsende Polarisierung innerhalb der israelischen Gesellschaft. Die interne Spaltung könne zu einem Bürgerkrieg führen, so Pardo; das Land befinde sich bereits auf dem Weg dorthin. Einen solchen Konflikt zu verhindern, sei Aufgabe der gesamten Gesellschaft, nicht nur der Führung des Landes, betonte der im Juni zurückgetretene Geheimdienstchef.

Mit Blick auf die Palästinenserfrage betonte Pardo, ohne eine diplomatische Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts "können wir nie eine Normalisierung mit unseren arabischen Nachbarn erreichen". Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich zuletzt wiederholt für bessere diplomatische Beziehungen zu moderaten arabischen Staaten der Region ausgesprochen. (KNA)