Dänemarks erste Frauenmoschee eröffnet in Kopenhagen

In Kopenhagen ist am Freitag die erste Frauenmoschee Skandinaviens eröffnet worden. In der Mariam-Moschee sind alle Imame weiblich, wie die Initiatorin Sherin Khankan sagte. Auch zum Freitagsgebet dürfen nur Frauen kommen. Zu allen anderen Aktivitäten seien aber auch Männer willkommen.

Das Ziel sei, die "patriarchalischen Strukturen" zu überwinden, die es nicht nur im Islam, sondern auch im Christentum und im Judentum gebe, sagte Khankan, die in Dänemark eine bekannte Autorin ist. Es gehe aber nicht darum, irgendjemanden auszuschließen. Sie sei bereit, mit "allen" Muslimen der Stadt zusammenzuarbeiten.

Die Reaktionen der anderen muslimischen Gemeinden in der dänischen Hauptstadt seien überwiegend positiv gewesen, sagte Khankan, die einen syrischen Vater und eine finnische Mutter hat. Es habe zwar auch Kritik gegeben, diese sei aber "moderat" geblieben.

Der Imam Waseem Hussein, der Vorsitzender einer der größten Moscheen in Kopenhagen ist, stellte jedoch den Sinn einer Frauenmoschee in Frage. "Sollten wir auch eine Moschee nur für Männer gründen? Das würde in der dänischen Bevölkerung dann sicherlich für einen Aufschrei sorgen", sagte er der Zeitung "Politiken".

Einen Zeitungsbericht, wonach der Ort der Frauenmoschee aus Sicherheitsgründen geheimgehalten wird, wies Khankan als falsch zurück. Bislang habe es "überhaupt keine Drohungen" gegen die neue Gemeinde gegeben. (AFP)