Coronavirus: Zentralrat der Muslime fürchtet Aus für viele Moscheen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) befürchtet schwerwiegende finanzielle Folgen der Corona-Krise für Moscheen. «Vor allem nicht-türkische Moscheen werden voraussichtlich einen herben finanziellen Verlust erleiden», sagte der Vorsitzende Ayman Mazyek der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitag). Sie lebten von den Kollekten bei den wöchentlichen Freitagsgebeten und im Ramadan. «Für viele bedeutet das das Aus.»

Imame und Gebäude könnten ohne die Spenden nicht weiter finanziert werden. Der Ramadan beginnt am 23. April. «Wir gehen davon aus, dass die aktuelle Situation bis dahin andauern wird.» Türkische Moscheen werden in der Regel vom Verband Ditib und der türkischen Religionsbehörde finanziert.

Mazyek appellierte an die öffentlich-rechtlichen TV- und Radiosender, als Ausgleich zu den geschlossenen Moscheen ein Angebot für Muslime zu schaffen. Dazu wollte er noch am Donnerstag mit den Sendern telefonieren. ARD und Deutschlandfunk könnten etwa Predigten übertragen - auch mit arabischer und türkischer Übersetzung. Der Zentralrat könnte dazu ein Konzept erarbeiten, sagte der Vorsitzende. Theologisch müsse diese Form des Gebets allerdings noch diskutiert werden. (epd)