Coronavirus: Kirchen in Kairo und Alexandria schränken Gebetszeiten weiter ein

Trotz der staatlich erlaubten Wiedereröffnung von Gotteshäusern wird es in koptisch-orthodoxen Kirchen Ägyptens nur eingeschränkt Gottesdienste geben. Der zuständige Ausschuss des Heiligen Synod beschloss am vergangenen Wochenende, wegen der Ausbreitung des Coronavirus derzeit freitags und sonntags keine Gottesdienste abzuhalten, wie ägyptische Medien berichteten.

Zulässig sind demnach Wochentagsmessen mit einem Priester, vier Diakonen sowie 20 Gemeindemitgliedern. Jede Kirche soll dabei einen Ausschuss unter Beteiligung von Ärzten gründen, um die Umsetzung der Schutzmaßnahmen des Gesundheitsministeriums sicherzustellen. Die Zugangskontrolle sollen Pfadfinder übernehmen. Ferner müsse jeder Kirchenbesucher eine Maske tragen, bei Betreten der Kirche seine Temperatur messen sowie Schuhe und Hände desinfizieren.

Aufgrund der regional unterschiedlichen Infektionszahlen soll für jede Diözese eine schrittweise Öffnung von Kirchen geprüft werden. In Kairo und Alexandria sollen Kirchen bis vorerst Mitte Juli ganz geschlossen bleiben. Eine Ausnahme soll für die Feier des Apostelfests am 12. Juli gelten, das mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen und maximal 25 Teilnehmern gefeiert werden darf.

Weiterhin in allen Bistümern ausgesetzt werden Sonntagsschulen, Gebetstreffen und andere pastorale Tätigkeiten, so die Kirche laut Bericht. Beerdigungen dürfen nur im Familienkreis durchgeführt werden; für Hochzeiten gilt eine Beschränkung auf sechs Gäste.

Die Kirchen in Ägypten sind seit 21. März geschlossen, um eine Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Zu Wochenbeginn hatte die ägyptische Regierung die Schutzmaßnahmen gelockert und eine Wiedereröffnung von Gotteshäusern zum 28. Juni erlaubt.

Ägypten verzeichnete laut Medien bis Samstag knapp 64.000 bestätigte Corona-Fälle. 2.700 Menschen starben an dem Virus, rund 17.000 erholten sich. (KNA)