Coronavirus-Fälle in der arabischen Welt, in Afrika, Israel und im Iran - ein Überblick

In Afrika gibt es drei weitere Fälle des neuartigen Coronavirus. Neben den beiden nordafrikanischen Ländern Ägypten und Algerien meldeten auch Tunesien und der Senegal einen Fall. Der senegalesische Gesundheitsminister Abdoulaye Diouf Sarr gab auf einer Pressekonferenz bekannt, bei dem Infizierten handele es sich um einen seit zwei Jahren im Lande lebenden Franzosen; er hatte nach der Rückkehr von einem Heimatbesuch am 26. Februar ein Privathospital zur Untersuchung aufgesucht und wird seitdem in Quarantäne gehalten.

Auch in Ägypten hatte sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein Ausländer mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Es ist der zweite Fall in dem bevölkerungsreichsten Land Nordafrikas. Ein erster Patient war zuvor in Ägypten unter Quarantäne gestellt worden, erholte sich dann aber und wurde aus dem Krankenhaus entlassen.

In Algerien erkrankten eine 53-jährige Frau und ihre 24 Jahre alte Tochter an Covid-19. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatten sie kürzlich einen Mann und dessen Tochter bei sich untergebracht, die nach ihrer Rückkehr aus Frankreich positiv auf das Virus getestet worden waren. Zuvor war nur ein Coronavirus-Fall in Algerien bekannt.

Neben diesen drei nordafrikanischen Ländern hatte das Virus vor wenigen Tagen auch erstmals Afrika südlich der Sahara erreicht: Am Freitag hatten die Gesundheitsbehörden in Nigeria den ersten Fall bestätigt. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Italiener, der in Nigeria arbeitet und aus Mailand nach Lagos zurückkehrte.

Experten schätzen das Risiko einer Ausbreitung der Lungenkrankheit in Afrika als sehr hoch ein, da der Kontinent enge Verbindungen mit China hat und die Gesundheitssysteme in vielen Ländern eher schwach sind. Zudem leben in Ballungsräumen wie Lagos, Kairo und Algier Millionen Menschen auf engem Raum zusammen.

Auf der arabischen Halbinsel wurden ebenfalls weitere Fälle bekannt. Kuwait meldete 10 neue und damit insgesamt 56 Fälle. Jordanien meldete am Montag den ersten Fall, nachdem ein kürzlich aus Italien zurückgekehrter Mann positiv getestet wurde. Auch die Familie werde auf das Virus untersucht, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Auch Saudi-Arabien gab die erste Infektion bekannt. Der Patient sei aus dem Iran gekommen und über Bahrain in das Königreich eingereist, meldete die staatliche Agentur SPA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Saudi-Arabien hatte in der vergangenen Woche bereits die Grenzen für Pilgerreisen in die für Muslime heiligen Städte Mekka und Medina geschlossen.

Auch Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak hatten in den vergangenen Tagen Dutzende Fälle gemeldet. In Bagdad wurden am Montag zwei neue Infizierte gemeldet. Die meisten der Betroffenen waren kürzlich aus dem Nachbarland Iran zurückgekehrt. Im Libanon stieg die Zahl der Coronavirus-Fälle auf 13, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Das israelische Gesundheitsministerium teilte mit, insgesamt seien mittlerweile zwölf Personen im Land mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 5.600 Israelis befinden sich nach offiziellen Angaben in häuslicher Quarantäne, viele davon waren aus einem Italien-Urlaub zurückgekehrt. Todesfälle gab es in Israel bisher nicht.

Die Zahl der Infizierten in Iran ist der Regierung in Teheran zufolge deutlich um 523 auf 1.501 gestiegen. Die Zahl der Toten habe sich um zwölf auf 66 erhöht, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Alireza Raisi im staatlichen Fernsehen. (dpa)