Coronavirus: 63 weitere Tote in der Türkei - Ekrem Imamoglu fordert strengere Ausgangsbeschränkungen

In der Türkei sind nach offiziellen Angaben innerhalb von 24 Stunden weitere 63 Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Das teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwochabend mit. Damit stieg die Gesamtzahl der offiziell erfassten Todesopfer durch die vom Virus verursachte Lungenkrankheit Covid-19 auf 277.

Insgesamt sollen nun 15.679 Menschen infiziert sein - 2.148 mehr als noch am Vortag. Die meisten der registrierten Fälle gibt es Koca zufolge mit mehr als 8.800 in der Millionenmetropole Istanbul. Dort seien bisher 117 Menschen an Covid-19 gestorben.

Der Bürgermeister der Stadt, der Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu, wiederholte am Abend seine Forderung nach strengeren Ausgangsbeschränkungen für die Stadt. Bisher hat die türkische Regierung nur für Menschen ab 65 Jahren sowie chronisch Kranke eine volle Ausgangssperre verhängt.

Unterdessen hat die Führung in Ankara wegen der Coronavirus-Krise mehrere Wohngebiete in 18 Provinzen abgeschottet. 41 Wohngebiete seien unter Quarantäne, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan jüngst in einer Videoansprache. Das Innenministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass seit Montagnachmittag 39 Gebiete, darunter eine Kleinstadt und 28 Dörfer abgeschottet seien, ohne die Namen der betroffenen Provinzen zu nennen.

Erdogan rief die Bürger zudem zu einer Spendenkampagne für wirtschaftlich Benachteiligte auf und kündigte an, selbst sieben seiner Monatsgehälter zu spenden. Auch Minister hätten sich dazu bereit erklärt, Gehälter zur Verfügung zu stellen.

Die Türkei steckte schon vor der Corona-Krise in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch das Coronavirus noch zunehmen dürften. In der Türkei ist ein großer Teil des öffentlichen Lebens eingeschränkt, Schulen und Universitäten sind geschlossen. Erdogan fordert seine Landsleute zudem immer wieder auf, zu Hause zu bleiben. (dpa)