Bombenanschläge in Afghanistan: Hauptstadt kommt nicht zur Ruhe

Kabul. In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind in der vergangenen Woche bei elf gezielten Bombenanschlägen mindestens sechs Menschen getötet worden. Weitere 19 Menschen wurden bei den Anschlägen verletzt, wie eine Recherche der Deutschen-Presse Agentur ergab. Ein  Polizeisprecher bestätigte die Zahl der Bombenexplosionen.



In Kabul hat die Zahl gezielter Tötungen einem Quartalsbericht des US-Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan zufolge «erheblich» zugenommen. Ziel der Extremisten seien neben den Sicherheitskräften auch Mitarbeiter der Regierung, Aktivisten sowie Journalisten. Insbesondere der Einsatz von Magnetbomben verursache oft schnell und effektiv Terror, da die islamistischen Taliban damit einfach demonstrieren könnten, in der Hauptstadt zu agieren.



Seit September 2020 verhandeln Vertreter der afghanischen Republik mit den militanten Taliban über Frieden. Dennoch geht der Konflikt unvermindert weiter. Kabul wirft den Taliban vor, nicht an echten Friedensgesprächen interessiert zu sein. Experten sehen in den gezielten Tötungen ein Mittel der Extremisten, Druck am Verhandlungstisch auszuüben und die Zivilgesellschaft zu schwächen. (dpa)