Bau des ersten Atomkraftwerks in Ägypten geplant

Mit russischer Hilfe will Ägypten sein erstes Atomkraftwerk bauen. Beim Besuch des russischen Staatschefs Wladimir Putin in Kairo wurde eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, wie der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Dienstag mitteilte. Das Kraftwerk soll in der Region Dabaa im Norden des Landes entstehen.

Es gehe um den Bau eines hochmodernen Kraftwerks mit vier Blöcken, von denen jeder eine Leistung von 1200 Megawatt haben werde, sagte der Generaldirektor der Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirijenko, der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Russland sei bereit, Ägypten einen Kredit für den Bau zu gewähren.

Kairo treibt bereits seit den 70er Jahren ein ziviles Atomprogramm voran, Dabaa galt schon Anfang der 80er Jahre unter dem damaligen Machthaber Husni Mubarak als möglicher Standort. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurden die Pläne jedoch zunächst auf Eis gelegt. In der Region regte sich zudem Widerstand gegen die Akw-Pläne.

Bereits 2001 schloss Ägypten mit Russland ein Abkommen zur atomaren Zusammenarbeit ab. Im Jahr 2008 folgte dann eine Vereinbarung, die den Weg für eine Teilnahme Russlands am Bieterverfahren für den Bau des ersten ägyptischen Akw ebnete. Auch Putin nahm damals an der Zeremonie teil, sein ägyptischer Kollege hieß seinerzeit noch Mubarak.

Ägypten zählt zu den Unterzeichnern des Atomwaffensperrvertrags. Die Regierung tritt dafür ein, den Nahen Osten zur atomwaffenfreien Zone zu erklären. Putin hielt sich am letzten Montag und Dienstag auf Einladung des ägyptischen Präsidenten al-Sisi in Kairo auf. (AFP)