Baerbock fordert Aufklärung von Giftattacken auf Schülerinnen im Iran

Berlin - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die "lückenlose Aufklärung" der Giftangriffe an Mädchenschulen im Iran gefordert. "Die Berichte vergifteter Schulmädchen in Iran sind schockierend", schrieb die Außenministerin am Freitag im Onlinedienst Twitter. "Mädchen müssen ohne Angst zur Schule gehen können - ganz egal, ob in Teheran oder Ardabil." Das sei "nichts weniger als ihr Menschenrecht", betonte Baerbock und forderte: "Alle Fälle müssen lückenlos aufgeklärt werden."

Seit etwa drei Monaten werden im Iran immer wieder Giftgasangriffe an Mädchenschulen gemeldet, hinter denen die Behörden den Versuch vermuten, Mädchen von der Schulbildung auszuschließen. Der genaue Ablauf der Attacken und die dafür Verantwortlichen sind weiter unklar.

Am Mittwoch hatten iranische Medien über neue Giftattacken an zehn Mädchenschulen berichtet, sieben in der nordwestlich gelegenen Stadt Ardabil und drei in der Hauptstadt Teheran. Mehr als hundert Schülerinnen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Nach Angaben eines iranischen Abgeordneten vom Mittwoch mussten nach den Vergiftungen insgesamt fast 1200 Schülerinnen mit Atemnot ärztlich behandelt werden, davon 800 alleine in der südlich von Teheran gelegenen Stadt Ghom. Die Substanzen, die in Ghom gegen die Mädchen eingesetzt wurden, enthielten offenbar Spuren von Stickstoff. (AFP)