Anschlag auf Kirche in Indonesien: Ein Toter und mehrere Verletzte

Frankfurt a.M./Jakarta. Bei einem Bombenanschlag auf eine katholische Kirche in der indonesischen Provinz Südsulawesi ist am Sonntag ein Mensch getötet worden. Mindestens 14 weitere Menschen, darunter mehrere Gottesdienstbesucher und Wachleute, wurden verletzt, wie indonesische Medien berichteten. Nach Angaben der Zeitung «Jakarta Globe» sprach die Polizei in der Regionalhauptstadt Makassar von einem Selbstmordattentäter. Demnach wurden nahe der Kirche Teile einer Leiche gefunden, bei der es sich um den Täter handeln könnte. Allerdings berichteten Augenzeugen, zwei Personen auf einem Motorrad hätten die Kirche während der Messe am Palmsonntag angegriffen.   



Der indonesische Minister für religiöse Angelegenheiten, Yaqut Cholil Qoumas, verurteilte den Angriff auf das Schärfste und forderte die Polizei auf, die Sicherheitsmaßnahmen für Gebetshäuser zu erhöhen. «Was auch immer das Motiv ist, dieser Angriff kann von keiner Religion gerechtfertigt werden, weil er anderen Menschen nur Schaden zufügt», zitierte «Jakarta Globe» den Minister.   



Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Immer wieder kommt es im mehrheitlich muslimischen Indonesien zu Attentaten auf Kirchen und Treffpunkte anderer religiöser Minderheiten. Im Mai 2018 waren in der Großstadt Surabaya auf der Insel Java Anschläge auf drei Kirchen verübt worden.   



Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Etwa 88 Prozent der 270 Millionen Einwohner bekennen sich zum islamischen Glauben. Etwa zehn Prozent der Indonesier sind Christen. Seit Jahren erlebt das Inselreich eine Zunahme fundamentalistischer islamischer Strömungen. Zuletzt war verstärkt diskutiert worden, welche Gefahr von lokalen Gruppierungen mit Verbindungen zur arabischen Terrormiliz «Islamischer Staat» ausgehen könnte. (epd)