Amnesty protestiert erneut gegen Prügelstrafe für saudischen Blogger Badawi

Mit einer Protestaktion vor der saudi-arabischen Botschaft in Berlin will Amnesty International am Donnerstag erneut ein Ende der Prügelstrafe für den Blogger Raif Badawi erreichen. Die Generalsekretärin von Amnesty in Deutschland, Selmin Caliskan, werde der Botschaft rund 86.000 Appelle gegen das Urteil und die grausame Bestrafung Badawis überreichen und seine Freilassung fordern, teilte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Berlin mit.

Der Blogger Badawi ist seit mehr als zwei Jahren in seiner Heimat Saudi-Arabien inhaftiert. Vergangenes Jahr wurde er zu zehn Jahren Gefängnis und 1.000 Hieben verurteilt. Ihm wird vorgeworfen auf seinem mittlerweile geschlossenen Portal «Die saudischen Liberalen» den Islam beleidigt zu haben. Das Portal sollte eine Plattform mit Berichten und Analysen über seine Heimat sein, kritisch und offen.

Die ersten 50 Schläge wurden am 9. Januar in Dschidda vollstreckt - öffentlich, auf einem Platz vor der Al-Jafali-Moschee, nach dem Freitagsgebet. Am vergangenen Freitag sollten die nächsten 50 Hiebe folgen. Die Prügel wurden jedoch auf Anraten eines Arztes vorerst verschoben. Nach Angaben von Amnesty hatte der Mediziner festgestellt, dass die Wunden des 31-Jährigen von den Schlägen in der Woche zuvor noch nicht ausreichend verheilt waren und er weitere Hiebe in seinem derzeitigen Zustand nicht aushalten würde. Diesen Freitag drohen dem Blogger nun erneut Schläge. (KNA)

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