Ägyptischer Journalist und Nasser-Vertrauter Heikal gestorben

Mohamed Hassanein Heikal, einer der bekanntesten Journalisten der arabischen Welt, ist tot. Er war außerdem ein enger Vertrauter von Gamal Abdel Nasser, Ägyptens Präsident von 1956 bis 1970. Heikal starb am Mittwoch im Alter von 92 Jahren, wie seine ehemalige Zeitung, die staatliche «Al Ahram» berichtete.

Der 1923 geborene einflussreiche und oft unbequeme Autor war von 1957 bis 1974 Chefredakteur des Blattes und machte es zum wichtigsten Sprachrohr von Nassers panarabischem Nationalismus. Heikal war einer der bekanntesten politischen Kommentatoren der arabischen Welt und beriet den von 1956 bis 1970 regierenden Nasser. Er diente ihm auch als Informationsminister und für einen Zeitraum von zwei Wochen als Außenminister.

Unter Präsident Anwar al-Sadat fiel Heikal in den 1970er Jahren in Ungnade und wurde kurzfristig inhaftiert. Seine kritische Biografie über den Staatschef nach dessen Ermordung war in Ägypten umstritten und international ein Bestseller. Heikal schrieb bis zu seinem Tod Dutzende weitere politische Bücher über die Konflikte in der arabischen Welt. Die arabischen Aufstände in Ägypten vor fünf Jahren sah der Journalist «Al Ahram» zufolge als neue Hoffnung für das Land. (dpa/AFP)