Ägypten verhängt wegen Coronavirus nächtliche Ausgangssperre - erster Corona-Fall in Libyen bestätigt

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Ägypten eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Für die kommenden zwei Wochen dürften Bewohner zwischen 19.00 Uhr und 6.00 Uhr das Haus nicht mehr verlassen, kündigte Ministerpräsident Mustafa Madbuli am Dienstag an.

Geschäfte müssen bereits um 17.00 Uhr schließen. Freitags und samstags - in Ägypten das Wochenende - bleiben sie komplett geschlossen. Ausgenommen sind Supermärkte, Lebensmittelläden, Bäckereien und Apotheken, die nicht in Einkaufszentren liegen.

Cafés, Clubs und andere Vergnügungsstätten bleiben in den nächsten zwei Wochen ebenfalls geschlossen. Restaurants dürfen lediglich nach Hause liefern. Auch Regierungseinrichtungen bleiben zu. Ägypten ist mit etwa 100 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Nordafrika. Gemeldet wurden dort 366 Infektionen mit Sars-CoV-2. An dem Virus starben 19 Menschen.

Unterdessen ist in Libyen ein erster Fall einer COVID-19-Erkrankung bestätigt. Die erkrankte Person befinde sich im Zentralkrankenhaus von Tripolis in Isolation, erklärte das libysche Zentrum zur Krankheitsbekämpfung in der Nacht zum Mittwoch über Facebook.

Das Bürgerkriegsland Libyen verfügt nur über eine äußerst schwache Gesundheitsinfrastruktur. Viele Libyer lassen sich in der Regel in den Nachbarländern Tunesien und Ägypten behandeln. Bereits vergangene Woche hatte das Land seine Grenzen geschlossen. Beobachter befürchten, dass Corona-Fälle in Libyen nicht oder nicht frühzeitig erkannt werden und sich die Krankheit schnell ausbreiten könnte.

Libysche Medien und soziale Netzwerke zeigten in den letzten Tagen Bilder von Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit. So wurden zum Beispiel stark frequentierte Orte desinfiziert und Sicherheitsabstände beim Einkaufen eingeführt. (dpa/epd)