Ägypten impft künftig in Kirchen und Moscheen

Kairo. Mit Impfstationen in Gotteshäusern will Ägypten den Impfprozess gegen Covid-19 beschleunigen. Künftig sollen sich Bürger freitags in den Moscheen und sonntags in den Kirchen des Landes impfen lassen können, wie der für die Bewältigung der Corona-Krise eingesetzte Ausschuss laut Bericht des "Egypt Independent" (Montagabend) beschlossen hat. Ferner sollen die Toiletten in Moscheen unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen für Gläubige wieder geöffnet werden können.

Im öffentlichen Leben hingegen werden die Regeln verschärft: Ab dem 15. November dürfen ungeimpfte ägyptische Angestellte demnach ihre Arbeitsplätze nur noch betreten, wenn sie mindestens einmal wöchentlich einen PCR-Test durchführen. Ab Dezember dürfen zudem nur noch geimpfte Menschen ägyptische Regierungseinrichtungen betreten.

Bislang sind nach Angaben von Gesundheitsministerin Hala Zayed rund 63,2 Millionen Impfdosen in Ägypten bereitgestellt worden, von denen knapp die Hälfte ausgegeben wurde. Im Oktober werde die Lieferung von 7,8 Millionen weiteren Dosen verschiedener Covid-19-Impfstoffe erwartet, zusätzlich zu zwei Millionen im Land hergestellten Dosen.

Die Ministerin kündigte an, in Zusammenarbeit mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef mehrere speziell für den Transport von Impfstoffen ausgerüstete Fahrzeuge bereitzustellen, um die Impfstoffe in grenznahe und schwer erreichbare Gebiete des Landes zu bringen.

In Ägypten leben nach offiziellen Angaben rund 102,5 Millionen Menschen. Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben sich etwa 318.500 Menschen mit dem Virus infiziert, knapp 18.000 sind daran gestorben. (KNA)