9000 Jahre alte rituelle Stätte in der jordanischen Wüste entdeckt

Amman. Archäologen haben in der jordanischen Wüste eine rituelle Stätte entdeckt, die vermutlich zu den frühesten von Menschen errichteten Strukturen zählt. Die Stätte aus der Steinzeit wurde im Jahr 2021 in der Wüste Dschibal al-Chaschabijeh im Südosten Jordaniens ausgegraben, wie die jordanischen Behörden am Dienstag mitteilten. Der Fund gelang einer Gruppe aus französischen und jordanischen Forschern, die im archäologischen Projekt Sebap zusammengeschlossen sind.



Die Stätte wurde nach Angaben der Forscher von Gazellen-Jägern genutzt. Zur Stätte gehört eine Art Altar und ein Modell einer Wildfalle. Im Neolithikum wurden die Gazellen gegen große Mauern getrieben, wo sie in einer Falle erlegt wurden.



Ähnliche Strukturen wurden bereits in Saudi-Arabien, Syrien, der Türkei und Kasachstan gefunden. Bisweilen sind sie mehrere Kilometer lang. Die Sebap-Forscher erklärten, ihr Fund sei "spektakulär und beispiellos", weil es sich um das älteste bisher bekannte Großbauwerk der Welt handele.



Zu der gefundenen Stätte gehören zwei Stelen mit menschlicher Silhouette. Eine von ihnen ist 1,12 Meter hoch. Ferner fanden sich Feuersteine, Tier-Statuen und Meer-Fossilien. (AFP)