52 Tote bei Großbrand auf Corona-Station von südirakischem Krankenhaus

Nasiriyya. Bei einem verheerenden Großbrand auf einer Corona-Station in einem Krankenhaus der südirakischen Stadt Nasiriyya sind 52 Menschen ums Leben gekommen. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörden, Haidar al-Samili, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. 22 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Aus Krankenhauskreisen erfuhr die AFP, dass das Feuer durch die Explosion von Sauerstoffflaschen ausgelöst wurde.



Die Menschen seien an schweren Verbrennungen gestorben, sagte der Sprecher, der die Gesamtzahl der Betten auf der Corona-Station zunächst mit 60 angab und später auf 70 korrigierte. 16 Patienten hätten aus der brennenden Station gerettet werden können. Zunächst war von 41 Todesopfern und fünf Verletzten die Rede gewesen.



Auf in den Online-Netzwerken veröffentlichten Videos war zu sehen, wie riesige schwarze Rauchschwaden aus dem Al-Hussein-Krankenhaus von Nasiriyya aufstiegen. Der örtlichen Feuerwehr gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bringen.



Die örtlichen Behörden verhängten für den Regierungsbezirk Dhi Kar den Ausnahmezustand. Mehrere Ärzte wurden aus ihrem Urlaub einberufen, um bei der Behandlung von Verletzten zu helfen.



Dutzende Demonstranten protestierten nach dem Brand vor dem Krankenhaus. "Die (politischen) Parteien haben uns verbrannt", skandierten sie. In den Online-Netzwerken forderten zahlreiche Nutzer den Rücktritt von ranghohen Politikern. Der regionale Gesundheitsminister und der Leiter des Krankenhauses wurden laut Behördenangaben festgenommen und von der Polizei befragt.



"Die Katastrophe des Al-Hussein-Krankenhauses ist ein klarer Beweis für das Versagen, das Leben der Iraker zu schützen, und es ist an der Zeit, dem ein Ende zu setzen", schrieb Parlamentspräsident Mohammed al-Halbusi, bei Twitter.



Iraks Regierungschef Mustafa al-Kadhemi hielt derweil eine Dringlichkeitssitzung mit Ministern und Sicherheitschefs ab, um die Ursachen des Feuers zu ermitteln, wie sein Büro am Dienstagmorgen (Ortszeit) mitteilte.



Erst im April hatte es in der irakischen Hauptstadt Bagdad einen verheerenden Brand in einer Corona-Klinik gegeben, bei dem 82 Menschen starben und 110 weitere verletzt wurden. Der damalige Gesundheitsminister Hassan al-Tamimi trat als Reaktion auf die Brandkatastrophe, als deren Ursache falsch gelagerte Sauerstoffflaschen angegeben wurden, zurück. (AFP)