500 Jahre altes Bewässerungssystem soll Olivenbäume retten

Mit einer 1.500 Jahre alten Bewässerungsanlage wollen israelische Archäologen antike Olivenbäume in der Negev-Wüste vor dem Verdorren retten. «Die Bäume sind Relikte einer uralten Kultur», erklärte Professor Guy Bar-Oz von der Universität Haifa.

Zur Rettung der fünf Olivenbäume wollen die Forscher ein Bewässerungssystem einsetzen, dessen Alter sie auf etwa 1.500 Jahre schätzen. Die Anlagen bestehen aus einer Reihe von Kanälen, Dämmen und Zisternen. Mit ihrer Hilfe gelang es den Bewohnern von Schivta, einer antiken Ortschaft etwa 43 Kilometer südlich von Beerscheba, das umliegende Wüstenland für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.

Um sie zu erhalten, seien die Dämme mit herumliegenden Steinen ausgebessert worden. «Jetzt hoffen wir, dass es bis Ende März regnet. Wenn nicht, werden wir das Wasser selbst bringen», sagte Bar-Oz. Auf den Einsatz moderner Technik verzichten die Archäologen dabei bewusst. «Wir wollen das uralte System bewahren», sagte der Wissenschaftler.

Sein Team wolle beweisen, dass auch die Bäume 1.500 Jahre alt sind. «Dann können wir Olivenöl aus der byzantinischen Zeit herstellen», sagte Bar-Oz. Er leitet ein Projekt, das den Untergang der byzantinischen Kultur in der Negev-Wüste untersucht, finanziert aus Geldern des Europäischen Forschungsrats.

Archäologen gehen davon aus, dass Schivta schon im ersten Jahrhundert vor Christus gegründet wurde. Ihren Höhepunkt erlebte die Ortschaft zur Zeit des Byzantinischen Reiches zwischen dem fünften und siebten Jahrhundert nach Christus. Ein Jahrhundert später wurde sie aufgegeben. Die Ruinen von Schivta sind seit 2005 Teil eines UNESCO-Weltkulturerbes. (dpa)