Vorweihnachtszeit ist auch für Muslime Zeit für Spenden

In den Wochen vor Weihnachten spenden Muslime ähnlich wie viele Christen mehr Geld für wohltätige Zwecke. Die Hauptanlässe zum Spenden seien für Menschen islamischen Glaubens allerdings der Fastenmonat Ramadan und das Opferfest, sagte der Geschäftsführer des islamischen Hilfswerks Islamic Relief, Tarek Abdelalem, am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.

Grundsätzlich spielten Spenden im islamischen Glauben eine große Rolle, erklärte Abdelalem. Eine der fünf Säulen und damit Glaubensrichtlinien des Islam ist die Pflichtabgabe "Zakat", die gläubige Muslime regelmäßig zahlen sollen. Die Abgabe beträgt 2,5 Prozent des Gesparten, das unbewegt ein Jahr lang auf dem Konto liegt.

Abdelalem äußerte sich auch zu gesellschaftlichen Vorbehalten gegenüber Islamic Relief. Die Organisation erlebe gelegentlich Ablehnung, etwa wenn ihr Name in den Medien auftauche. "Dann gibt es ab und zu Anrufe", so der Geschäftsführer. "Aber wir gehen positiv damit um und sehen diese Anlässe als Ansporn, um noch offener zu werden und noch mehr die Kooperation mit anderen Gruppen zu suchen." Unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 seien die Vorbehalte deutlich schlimmer gewesen.

Der gemeinnützige Verein Islamic Relief Deutschland ist seit seiner Gründung 1996 in Köln ansässig und hat Niederlassungen in mehreren deutschen Großstädten. Das Hilfswerk ist Teil des Islamic-Relief-Netzwerkes, das nach eigenen Angaben in mehr als 40 Ländern der Welt aktiv ist. (KNA)