Mindestens 235 Tote bei Angriff auf Moschee auf dem Sinai

Bei einem der blutigsten Anschläge in der Geschichte Ägyptens sind nach Angaben der Staatsmedien am Freitag mindestens 184 Menschen getötet worden. Ein schwer bewaffnetes Überfallkommando zündete während des Freitagsgebets in einer Moschee nahe der Provinzhauptstadt Al-Arisch im Norden der Sinai-Halbinsel eine Bombe, bevor die Angreifer nach Behördenangaben das Feuer auf die Gläubigen eröffneten.

Unmittelbar nach dem Angriff hatte es von Seiten der Behörden zunächst noch geheißen, es gebe eine hohe Zahl von Verletzten und noch keine Angaben über Todesopfer. Später dann wurde deutlich, dass es sich um einen der folgenschwersten Anschläge in der Geschichte Ägyptens handelt: Die ägyptischen Staatsmedien berichteten zunächst von 54, dann von 85, 115, 155 und schließlich von 184 Todesopfern. Mindestens 125 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete das Staatsfernsehen.

In der Region des Sinai kämpft ein ägyptischer Zweig der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) seit Jahren gegen die ägyptischen Sicherheitskräfte. Dabei wurden bereits hunderte Polizisten und Soldaten getötet, aber auch Zivilisten, denen die Extremisten Zusammenarbeit mit den Behörden vorwarfen. Ebenfalls im Visier des IS sind immer wieder Christen sowie Anhänger des Sufismus, einer mystischen Richtung des sunnitischen Islam.

Ein Stammesführer und Chef einer Beduinen-Miliz, die gegen den IS kämpft, sagte, die getroffene Moschee sei als Versammlungsort für Sufis bekannt gewesen. (AFP)