Der Krieg im Jemen: Wer macht was in der saudischen Koalition?

Seit fast drei Jahren bombardiert eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen. Ein Ende des Konflikts in dem bitterarmen Bürgerkriegsland ist nicht abzusehen. Dem von den USA mit Waffen und Geheimdienstinformationen unterstützten Bündnis gehören eine Reihe von arabischen und afrikanischen Staaten an. Sie fliegen Luftangriffe, stellen Soldaten bereit, beteiligen sich an der Seeblockade und leisten logistische oder nachrichtendienstliche Unterstützung. Hier eine Übersicht zur Aufgabenverteilung in der Allianz.

SAUDI-ARABIEN: Als führendes Land der Koalition stellt Riad das größte Kontingent an Kampfflugzeugen für die Militäroperation. 100 Jets setzt Riad Angaben des saudi-nahen TV-Senders «Al-Arabiya» ein. Außerdem gab das Königreich an, 150.000 Soldaten an der Grenze zum Jemen zusammengezogen zu haben, sowie Helikopter zu benutzen. Die internationale Kampagne wird von Riad aus koordiniert.

VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE (VAE): Die Emirate haben als zweitgrößtes Mitglied der Koalition Soldaten im Jemen stationiert. Im Süden des Landes bilden sie zusammen mit der international anerkannten Regierung des Landes Einheiten aus. Dabei gab es zuletzt vermehrt Spannungen zwischen den VAE und der Führung unter Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Zudem stellen die Emirate 30 Kampfflugzeuge für die Bombardierung der Huthi-Rebellen zur Verfügung.

ÄGYPTEN: Zu Beginn der Operation im März 2015 entsandte die Regierung in Kairo der staatlichen Zeitung «Al-Ahram» zufolge vier Schiffe, die sich an der Seeblockade des Jemen beteiligen sollten. Damals äußerte Ägypten auch die Bereitschaft, bei Bedarf Bodentruppen zu entsenden. Über den Einsatz von ägyptischen Kampfflugzeugen gab es dagegen widersprüchliche Angaben.

JORDANIEN: Das Königreich hielt sich zum genauen Ausmaß seiner Teilnahme an der Koalition bedeckt. Allerdings berichtete «Al-Arabiya», dass Amman sechs Flugzeuge geschickt habe.

MAROKKO: Auch Rabat beteiligte sich mit sechs Kampfjets, von denen mindestens eines im Mai 2015 im Jemen verunglückte. Zudem boten die Marokkaner Riad logistische Unterstützung und ihre Geheimdienste an.  KUWAIT/BAHRAIN: Beteiligen sich ebenfalls mit einer Reihe von Kampfjets.

QATAR: Doha war ursprünglich Teil der Koalition, verließ das Bündnis aber im Zuge der Qatar-Blockade Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten.

Außerdem sind auch SENEGAL und der SUDAN Teil der Koalition. Andere Staaten beteiligen sich indirekt mit Waffenlieferungen oder Logistik. (dpa)