Ärzte ohne Grenzen: Über 1.000 Tote bei Offensive in Ost-Ghuta

Bei der Offensive der syrischen Armee in Ost-Ghuta sind nach Angaben von Ärzten ohne Grenzen 1005 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten liege bei 4.829, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag mit.

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach ihrerseits von 915 getöteten Zivilisten in den vergangenen 18 Tagen. Aus der Region östlich von Damaskus sind inzwischen Zehntausende Syrer geflohen: Eine UN-Sprecherin erklärte in Genf, die Städte Mesraba, Hammurijeh und Mudreia, wo im Dezember insgesamt noch 50.000 Menschen gelebt hätten, seien inzwischen verlassen. Die syrische Armee steht nach Angaben aus Militärkreisen von einem deutlichen Erfolg in Ost-Ghuta.

Unterdessen unternimmt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) an diesem Freitag einen neuen Versuch, Hilfen für die Zivilbevölkerung in die belagerte syrische Rebellenenklave Ost-Ghuta zu bringen.

Vor dem Gebiet stünden 13 Laster mit Lebensmitteln bereit, teilte das IKRK der Nachrichtenagentur Reuters mit. Es gebe positive Anzeichen dafür, dass in der kommenden Woche ein größerer Hilfstransport in das bei Damaskus gelegene Gebiet geschickt werden könne. Erstmals seit Beginn der Bodenoffensive der syrischen Regierungskräfte vor zehn Tagen gab es nach Informationen der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Nacht keine Luftangriffe und keinen Beschuss des von islamistischen Rebellen kontrollierten Gebiets.

In der seit Jahren von Regierungskräften belagerten Region leben laut Vereinten Nationen rund 400.000 Menschen. Am Montag hatte ein Hilfstransport das Gebiet erreicht. Über ein Dutzend Lkw konnten aber nicht entladen werden, weil der Konvoi wegen anhaltender Luftangriffe vorzeitig das Kampfgebiet wieder verließ. (Reuters)