Ägypten verbietet Ramadan-Tafeln wegen Coronavirus

Das Coronavirus hat nun auch erste Auswirkungen auf den für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan. Ägypten untersagte am Sonntag Tafeln zum Fastenbrechen (Iftar), an denen arme Menschen während des Ramadan normalerweise kostenlos essen können. Stattdessen sollten Wohltätigkeitsorganisationen lieber Bargeld oder Lebensmittel spenden, teilte das für Moscheen zuständige Ministerium mit.

In dem nordafrikanischen Land haben sich nach offiziellen Angaben bisher 1.070 Menschen mit dem Virus infiziert, 71 starben daran.

Der Ramadan beginnt dieses Jahr am 23. April. Gläubige Muslime verzichten dann vom Anbruch des Tages bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Das im Koran verankerte Fastengebot zählt zu den sogenannten fünf Säulen des Islams. Ägypten zählt mehr als 100 Millionen Einwohner, 90 Prozent von ihnen sind Muslime.

Ägypten hatte wegen der Ausbreitung des Virus bereits eine nächtliche Ausgangssperre verhängt und Moscheen geschlossen. Bisher ist unklar, ob sie zum Ramadan wieder öffnen werden. Während des Fastenmonats drängen sich die Gläubigen normalerweise dicht an dicht in den Gotteshäusern.

In Malaysia, wo etwa 20 Millionen Muslime leben, wurden bereits mehrere der landesweiten Ramadan-Märkte abgesagt. An den beliebten Ständen gibt es sonst frisch gekochtes Essen zum abendlichen Fastenbrechen. (dpa)