Bahrain will wie Nachbarland Saudi-Arabien bis 2060 klimaneutral werden

Manama. Der Erdölstaat Bahrain will wie Nachbarland Saudi-Arabien in knapp 40 Jahren klimaneutral sein. Wie staatliche Medien am Sonntag berichteten, will das Königreich "bis 2060" rechnerisch keine zusätzlichen Treibhausgase mehr produzieren. Das Land werde demnach auf Kohlenstoffspeicherung und das Pflanzen von Bäumen setzen, um seine künftigen Emissionen zu kompensieren. Bahrain reihte sich in die Liste der Länder ein, die vor dem Weltklimagipfel neue Klimaschutzziele bekanntgaben.



Bei der Kohlenstoff-Abscheidung und -Speicherung wird Abgasen das klimaschädliche CO2 mittels chemischer Verfahren entzogen. Anschließend wird der Kohlenstoff unterirdisch eingelagert.



Im Jahr 1932 war Bahrain der erste arabische Golfstaat, der Erdöl produzierte. Seitdem sind die Erdölreserven fast versiegt. 2008 gab das Land jedoch die Entdeckung von 80 Milliarden Barrel Schieferöl bekannt. Es produziert rund 200.000 Barrel pro Tag und erwirtschaftet damit etwa 80 Prozent der Staatseinnahmen. Anders als Nachbarland Saudi-Arabien ist Bahrain jedoch nicht Mitglied des OPEC-Kartells.



Erst am Vortag hatte Saudi-Arabien das Ziel der Klimaneutralität bis 2060 angekündigt. Damit gehören die Länder weltweit zu den Schlusslichtern beim Klimaschutz: Nach UN-Angaben haben sich mehr als 130 Länder das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bereits bis 2050 auf Null zu reduzieren - darunter seit Anfang des Monats auch die Vereinigten Arabischen Emirate. Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein.



Vom 31. Oktober an verhandeln die Regierungen auf der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow darüber, wie sie die Ziele des Pariser Abkommens konkret einhalten können. Dieses sieht eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor.



UN-Generalsekretär António Guterres hatte die derzeitige Klimasituation jüngst als "Einbahnstraße in die Katastrophe" bezeichnet. Ein "Scheitern" der Konferenz in Glasgow dürfe es nicht geben. (AFP)