Heiko Heinisch, 27.07.2011

zu Isoliert die geistigen Brandstifter! von Robert Misik

Trotz des Schocks über diese grauenhafte und menschenverachtende Tat, wäre es vielleicht angemessen, erst einmal Ruhe zu bewahren und nicht im Reflex alles in einen Topf zu werfen. Was rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ oder Websites wie PI betrifft, sind wir uns sicher weitgehend einig. Natürlich begünstigt ein durch Hass geprägtes Klima Hassverbrechen, weil sich die potentielen Täter in einem Umfeld wähnen, das ihre Taten gut heißt. Aber Ihr Versuch, jede Kritik am Islam als Teil dieses Umfelds darzustellen, schießt weit über das Ziel hinaus. Allein die Tatsache, vom Täter in seinem "Manifest" zitiert worden zu sein, oder von anderen Rechten vereinnahmt zu werden, delegitimiert noch keine Kritik. Meines Wissens hat Anders Behring Breivik auch Kant und Mill zitiert und vermutlich noch viele andere. Es ist unlauter, Zitate aus diesem Pamphlet als moralische Keule einzusetzen und nach dem Motto "da seht Ihr, was Ihr angerichtet habt!", jeglicher Islamkritik das Wort verbieten zu wollen. Das könnte man bösartig als den Versuch werten, aus den Opfern von Norwegen Kapital zu schlagen für Ihre schon länger andauernde intellektuelle Auseinandersetzung mit Broder.