GIGA-Dossier "Fünf Jahre Arabischer Frühling"

Als sich im Dezember 2010 ein junger Gemüseverkäufer in der tunesischen Kleinstadt Sidi Bouzid selbst anzündete, ahnte noch niemand, dass dies den Auftakt historischer Umwälzungen in etlichen Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens bilden würde. Die über Arbeitslosigkeit, steigende Lebensmittelpreise und Korruption erzürnte Bevölkerung stellte mit zivilem Ungehorsam und Massenprotesten die autokratischen Systeme in Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien, Jordanien und Marokko infrage.

Auch auf andere Länder griff der sogenannte Arabische Frühling über. Er führte zur Absetzung von Diktatoren und zu politischen Reformen, die mehr demokratische Mitbestimmung versprachen. Er mündete aber auch in politischer Instabilität und in Bürgerkriegen mit verheerenden Folgen. Fünf Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings zeichnet sich ein durchwachsenes Bild.

Warum sind die Revolten so unterschiedlich verlaufen? Welche Interessen verfolgen die beteiligten Akteure? Welche Szenarien bestehen für Demokratie, Frieden und Sicherheit? Und was bedeutet das für die deutsche und europäische Außenpolitik? ExpertInnen des GIGA analysieren diese und weitere Fragen interdisziplinär und Regionen übergreifend.