Fevzi Vila, 07. Juli 2012

zu Schiitisch-sunnitischer Konflikt: Öl ins Feuer von Stefan Buchen

Zitat: "Bald ist wieder Ramadan. Der Monat des innerislamischen Religionshasses."

Der Anfang des Artikels ist schon eine Farce, denn den Monat Ramadan als "Monat des innerislamischen Religionshasses" zu bezeichnen, zeugt von unglaublicher Unkenntnis der islamischen Theologie bzw. Geschichte. Der Ramadan ist ein Monat der Besinnung, der Einkehr und des "Enthaltens". Dazu gehört auch das "schlechte Gerede".

"In der islamischen Welt und in Moscheegemeinden in Europa und rund um den Globus werden sunnitische Prediger in ihren allabendlichen Vorträgen die Häresien des Schiitentums anprangern": Wo (nenne Sie uns ein paar Gemeinden in Deutschland) genau gibt es denn solche "Vorträge" zu Ramadan oder anderen Anlässen, wo Sunniten über Schiiten herziehen?

Ich bin albanischer Muslim und habe in albanisch/mazedonischen, bosnischen, türkischen, pakistanischen, arabischen, kurdischen oder multiethnischen Moscheen gebetet bzw. mir Predigten angehört. Nie habe ich dereartiges gehört oder erlebt. Schon gar nicht zum Monat Ramadan.
Der Artikel ist der vergebliche Versuch, politischen Ideologien wie den Wahhabismus in Saudi Arabien und der staatsideologie Irans, einen theolgischen Anstrich zu geben. Lieber Herr Buchen, in keinem Satz Ihres Artikels können Sie Ihre Behauptungen bzw. Unterstellungen mit Argumenten untermauern.

Sunniten und Shiiten haben gewiss Ihre Differenzen, aber von einem "globalen" Hass der beiden Richtungen zu reden, ist schlicht unwahr.