Beitrag der Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO)

"Wir hatten an unserem Geographischen Institut in Bagdad nur einen einzigen Atlas, in dem die neuen internationalen Grenzen nach Zerfall der Sowjetunion dargestellt waren. Auch der ist uns gestohlen worden."

DAVO

​​Mit diesen Worten hatte der Geographieprofessor Yousif Tumas dem Vorsitzenden der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO), Prof. Dr. Günter Meyer, sein Leid geklagt, als er im Oktober 2003 mit anderen irakischen Hochschullehrern die Frankfurter Buchmesse besuchte. Strahlend konnte er vor seinem Rückflug nach Bagdad zehn neue Atlanten in Empfang nehmen.

Dies war der Auslöser für die Beteiligung der DAVO an der Hilfsaktion „Bücher für den Irak“. Es folgten Spendenaufrufe im Rahmen einer bundesweiten Pressemitteilung und im Internet (http://davo.uni-mainz.de) sowie per E-mail an die 700 DAVO-Mitglieder, die als Orientwissen-schaftler in besonderem Maße mit dem Irak verbunden sind.

Ebenso wurden rund 750 Hochschulgeographen, die Professoren an der Universität Mainz, und die Germanistikprofessoren in allen deutschen Universitäten angeschrieben und um Geldspenden gebeten.

Auch die Geschäftsführerin des Nah- und Mittelost-Vereins in Hamburg, dem fast alle in der Region tätigen deutschen Wirtschaftsunternehmen angehören, konnte für die Hilfsaktion gewonnen werden und informierte die Mitgliedsfirmen über den Aufruf der DAVO zur Überweisung von Geldspenden zur Beschaffung von neuen wissenschaftlichen Publikationen für irakische Universitäten.

Neben einer Vielzahl von Kleinspendern beteiligte sich vor allem die ZEIT-Stiftung mit einem namhaften Betrag an der Hilfsaktion. Ingesamt wurden bisher rund 8.500 € gespendet. Dafür konnten 260 wichtige englische Lehrbücher, wissenschaftliche Zeitschriften und Atlanten jeweils in neuester Auflage gekauft werden, die für die Bibliotheken in acht irakischen Universitäten bestimmt sind.