Ayse Tuncbilek, 26. Oktober 2012

zu Interview mit Mouhanad Khorchide: "Gott ist kein Diktator"



Ich finde den Beitrag sehr gut gelungen. Allerdings sollte man hinzufügen, dass ein Diskurs über die Form und das Verständnis des Islams auch in der islamischen Geschichte gab. Das Problem ist, dass früher - so auch heute- immer eine Klasse und Schicht der Gesellschaft gut informiert ist. Im Gegensatz zu heute, waren frühere Gelehrte Universalgelehrte, wie Avicenna, Avareos etc.. Das sind heute die wenigsten islamischen Gelehrte, was sicherlich mit der Kolonialisierung in der Vergangenheit zu tun hat.

Es ist jedoch auch nicht richtig, dass es keine Hirarchie zwischen Gott, Propheten und Gläubigen gibt. Sie ist ebenso im Koran klar beschrieben. Die Frage ist das Verständnis zu dieser Sache. Wie geht man damit um? Wie ist das in der Realität und in der Umsetzung zu verstehen?

Wichtig ist die Aufklärung der Jugendlichen bezüglich der islamischen Geschichte, Kultur und der Religion. Dabei nicht zu vergessen, welche Gemeinsamkeiten die Religionen haben! Gerade in Zusammenleben einer pluralistischen Gesellschaft sind solche Themen wichtig!

M. Khorchide hat ebenso seine eigene Erfahrung im Interview mit eingebracht, welches das gesamte noch reflektiert. Was zeigt: Der Islam ist das Erlebte im Gelebten vom Verständnis des Individuums in seinem Umfeld abhängig! Wie verstehe ich die Dinge und wie beziehe ich diese in meinem Leben ein?! Lebensnahe Aufklärung sollte der Grundsatz sein, damit wir gemeinsam untereinander respektvoll leben können.

Als Trainerin mit den Zielgruppen sehe ich wissende, doch diesbezüglich wenig reflektierende Jugendliche, die einfach zu wenig vom Alltag reflektiert reden.